CORBA für MQX

CORBA-Anbindung für ein Echtzeit-Betriebssystem

Im Rahmen der Entwicklung neuer Spektrometer wurde von der Bruker Corporation die Suche nach Wegen zur Kommunikation von Unix- und Windows-Workstations mit proprietärer Spektrometer-Hardware in Auftrag gegeben. Als Systemplattform auf der Spektrometer-Seite diente das Echtzeit-Betriebssystems MQX RTOS. Anforderung von Bruker war eine Client-Server-Kommunikation auf der Basis von CORBA (Common Object Request Broker Architecture) als Middleware, um eine optimale Anbindung an die bereits vorhandene Software zu erreichen.
Dieses Vorhaben ließ sich mit den verfügbaren kommerziellen und freien CORBA-Implementierungen nicht realisieren, da keine die vorhandene proprietäre Systemumgebung unterstützte. Die Anpassung eines kommerziellen ORBs (Object Request Broker) durch dessen Anbieter kam angesichts der hohen Kosten für die Portierung und für Laufzeit-Lizenzen nicht in Betracht. Ferner hätte eine vollständige ORB-Implementierung die verfügbaren Hardware-Ressourcen gesprengt, wie sich bei der Evaluierung diverser CORBA-Implementierungen gezeigt hatte.

Gesucht war daher eine Lösung, die zwar kompatibel zu CORBA sein sollte, aber einen deutlich geringeren Ressourcen-Verbrauch aufweisen und keine Folgekosten mit sich bringen würde. Diese Voraussetzungen erfüllte die freie Open Source-Software FLICK (Flexible IDL Compiler Kit), die allerdings nicht kompatibel zur Zielplattform und deren Compiler war. Nach einer Evaluierungs-Phase, in der zunächst die grundsätzliche Eignung von FLICK für das vorliegende Projekt untersucht wurde, wurde FLICK erfolgreich an die Bruker-Hardware und MQX agepasst.

Das Ergebnis dieser Portierung wird weltweit in den Bruker-Spektrometern eingesetzt.